Die neue Roosevelt Island Bahn in New York wurde nach neunmonatiger Betriebsunterbrechung am 30. November 2010 im Beisein von Michael Seeber, Präsident von Leitner Technologies, feierlich eröffnet. Im Rahmen der Eröffnungszeremonie betonte Michael Seeber: „Dieser Auftrag bzw. die Realisierung dieses Projektes ist ein weiteres wichtiges Indiz dafür, dass Seilbahnen auf spezifische Mobilitätsbedürfnisse – in diesem Fall auf die Einbindung in das urbane Verkehrsnetz von New York – bestens eingehen und äußerst moderne und wirtschaftliche Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr darstellen.“
Die Leitner-Gruppe, weltweit bekannt für erstklassiges Design sowie qualitätsvolle Herstellung und Montage von Seilbahnanlagen, wurde von der New Yorker Gemeindeverwaltung mit der Erneuerung der historischen Roosevelt Island Bahn beauftragt (Auftragsvolumen 17 Mio. USD). Die alte Roosevelt Island Bahn wurde 1976 errichtet, um Manhattan mit Roosevelt Island, einem wachsenden Wohnviertel, zu verbinden. Ursprünglich sollte diese Bahn nur vorübergehend, nämlich nur bis zur Fertigstellung der U-Bahn, zum Einsatz kommen.
Im Jahr 1990 wurde die U-Bahn eröffnet, die Seilbahn blieb jedoch als ein zentrales Element der städtischen Infrastruktur in New York bestehen. Da die alte Bahn nun in die Jahre gekommen war, hat sich die Stadtverwaltung entschlossen, die Anlage durch eine neue Bahn zu ersetzen. Diese sollte natürlich nicht nur den Stand der Technik repräsentieren, sondern ein innovatives Highlight darstellen. Im Jahre 2008 gewann Leitner Technologies die Ausschreibung zur Modernisierung der Bahn. Die neue Lösung erforderte ein Höchstmaß an Sicherheit, Effizienz und Design, sollte das mittlerweile historische Symbol in Manhattan doch für die nächsten 30 Jahre ihren Dienst aufnehmen können. Im März 2010 wurde der Betrieb der Roosevelt Island Bahn eingestellt, damit das neue Bahnsystem am alten Standort errichtet werden konnte.
Innovative Systemwahl
Die neue Bahn, die höchsten Sicherheitsstandards entspricht, befördert 110 Personen pro Kabine. Die Fahrstrecke von 950 m wird in nur drei Minuten zurückgelegt. Täglich werden etwa 5.000 Personen, großteils Pendler, diese Bahn benützen. Eine der Besonderheiten dieser Anlage ist, dass es sich um zwei parallel laufende, von einander unabhängige Systeme handelt. Jede der beiden Kabinen fährt auf einer eigenen Fahrbahn und wird von einem eigenen Antrieb bewegt. Dadurch kann in betriebsschwachen Zeiten jeweils ein System für Wartungszwecke außer Betrieb genommen werden, während die Verkehrsabwicklung vom zweiten System übernommen wird.
Im Vergleich zu anderen Systemen wird somit eine sehr hohe Verfügbarkeit erreicht, die besonders im innerstädtischen Verkehr unverzichtbar ist. Um die Verfügbarkeit und den Fahrkomfort auch bei hohen Windgeschwindigkeiten zu gewährleisten, laufen die Kabinen auf Doppel-Tragseilen, welche durch die große Spurweite von 2,3 m eine äußerst hohe Windstabilität gewährleisten. Dies macht sich für den Fahrgast besonders bei den Stationseinfahrten bemerkbar.
Durch die doppelte Ausführung wesent - licher sicherheitsrelevanten Komponenten kann die Anlage auch beim Ausfall einer Komponente die Fahrgäste sicher in die Stationen bringen. Für den innerstädtischen Betrieb ein unschätzbarer Vorteil. Durch den Einsatz modernster Kabinen, welche einen anmutigen Ausblick über die Gebäude von Manhattan und den East River ermöglichen, wird die Fahrt für den Fahrgast zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Hervorzuheben ist weiters, dass Seilbahn - systeme im Vergleich zu anderen herkömmlichen Transportsystemen in der Regel viel geringere Kosten verursachen und durch ihre Flexibilität planerisch wesentlich leichter umsetzbar sind. Mit Projekten wie der Minimetro in Perugia, der Hungerburgbahn in Innsbruck und der Roosevelt Bahn in New York, um nur einige der Projekte in aller Welt zu nennen, leistet die Leitner-Gruppe einen innovativen Beitrag zum öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) und zeigt ganz deutlich, dass Seilbahnen auch abseits der Skipisten bestens für den Personentransport geeignet sind.
Sigma-Kabinen für New York
Sigma lieferte die Kabinen vom Typ Crystal für die Roosevelt Bahn in New York und setzte sich damit in einer der faszinierendsten Großstädte der Welt ein Denkmal. 110 Passagiere finden in der Kabine Platz und die breiten Panoramafenster bieten einen unvergesslichen Ausblick auf die Skyline von Manhattan.