Die neue Falginjochbahn am Kaunertaler Gletscher ersetzt die beiden Schlepplifte Weißseeferner 1 (Baujahr 1980) und Weißseeferner 2 (Baujahr 1998) und kommt auf dem gesamten, 2.000 m langen Spannfeld zwischen Talstation (2.750 m Seehöhe) und Bergstation (3.113 m Seehöhe) mit zwei Stützen aus. Dabei handelt es sich um eine besonders windstabile Funifor-Anlage mit 4,6 m breiter Doppelseilführung. Damit kommt diese Seilbahntechnik erstmals in Österreich zum Einsatz. Errichtet wurde die „100er-Funifor“ in fünfeinhalbmonatiger Bauzeit von der Doppelmayr/Garaventa-Gruppe. Die barrierefreie Kabine fasst 100 Personen und einen Wagenbegleiter und kommt aus der Edelschmiede von Carvatech. Geschäftsführerin Mag. Beate Rubatscher-Larcher sowie Prokurist und Technischer Leiter Ing. Franz Wackernell von den Kaunertaler Gletscherbahnen betonten: „Bei unseren speziellen Designwünschen für die Kabine hat sich die Firma Carvatech sehr flexibel gezeigt. Beim Außendesign war uns eine schlichte und elegante Formgebung und Farbgestaltung sehr wichtig, denn beides sollte zur Landschaft, zur Architektur der Stationsgebäude und zu unserem Corporate Design passen. Auch der Passagierraum sollte in der Farbgebung schlicht und elegant sein. Durch die erstmalige Verwendung vom natürlichen Material des Lodens, der die Sitzbänke, Seitenwände und die Decke der Kabine auskleidet, erweckt die Kabine eine gewisse Heimeligkeit, wenn sie über den Gletscher schwebt. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen ausführenden und mitwirkenden Firmen bedanken. Wir hatten für die Realisierung ein nur sehr kurzes Zeitfenster. Hätten nicht alle so gut zusammengewirkt, wäre diese Bahn nicht in einem Jahr realisiert worden.“
Bei der neuen Falginjochbahn kommt die sehr erfolgreiche Carvatech-Designlinie Design G für Pendelbahn-Kabinen zum Einsatz.
Carvatech
In komfortabler Eleganz auf das Falginjoch
Seit 7. Dezember 2019 ist die neue Falginjochbahn am Kaunertaler Gletscher nach etwas weniger als sechs Monaten Bauzeit offiziell in Betrieb. Die Kabine für die erste „100er-Funifor-Anlage“ in Österreich kommt aus dem Werk des österreichischen Produzenten Carvatech.
Entschleunigung im Fokus
Carvatech-Geschäftsführer Robert Vockenhuber arbeitet schon seit mehr als 30 Jahren mit namhaften Designern eng zusammen: „Wir haben immer nach der Prämisse gehandelt, maßgeschneiderte Kabinen anzufertigen, die exakt den individuellen Bedürfnissen des jeweiligen Seilbahnunternehmens entsprechen. Aus diesem Grund verfügen wir über eine sehr umfangreiche Designpalette, die unsere langjährige Erfahrung und unser komplexes Know-how widerspiegelt. Ein Beispiel dafür ist unsere Designlinie Design G für Pendelbahn-Kabinen, die auch für die im Jahr 2015 errichtete Funifor-Anlage Alba – Col dei Rossi gewählt wurde. Sie verbindet den Ortsteil von Canazei und die Skizone Ciampac mit dem Gebiet Belvedere und schafft so einen direkten Anschluss an die Sella Ronda. Dieses Design hat auch die Kaunertaler Gletscherbahnen überzeugt. Die Kabine für die neue Falginjochbahn wurde in enger Abstimmung mit dem Seilbahnbetreiber entwickelt, denn die Fahrzeuge sind das Aushängeschild für die jeweilige Region und dokumentieren die strategische Marketing-Ausrichtung. Dabei geht derzeit der Trend in Richtung Entschleunigung, d. h. während der Seilbahnfahrt soll dem Fahrgast das Gefühl vermittelt werden, in einer beeindruckenden Bergkulisse zu schweben. Dafür sorgen eine großzügige Panoramaverglasung und auch ein rundes, zartes Design. Das war auch hier der Fall, und ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Kaunertaler Gletscherbahnen für ihr Vertrauen bedanken.“
Farblich ist die Kabine sowohl bei der Außenhaut als auch im Fahrgastraum harmonisch aufeinander abgestimmt. Es dominieren dabei die Farben Dunkel- und Schwarzgrau. Der Kabinenboden ist beheizt, um den Fußboden eisfrei zu halten. Durch den Bau der neuen Falginjochbahn wurde das barrierefreie Angebot, das am Kaunertaler Gletscher schon seit Jahrzehnten konsequent ausgebaut wird, nochmals erweitert. Beispielsweise wurde im neuen Stationsgebäude die Monobob-Lane geschaffen. Dabei handelt es sich um einen eigenen Zugang für Monoskifahrer, in dem am Boden ein Teppich verlegt wurde, der wie Schnee rutscht. Dadurch können sich die Monobobskifahrer ohne fremde Hilfe bis in die Kabine hineinschieben. Die neue Falginjochbahn verfügt im Erstausbau über eine Förderleistung von 600 P/h, denn vorerst wurde nur die erste Spur seilbahntechnisch umgesetzt. Die zweite Spur wird noch folgen, auch die Stationsbauwerke sind für den Endausbau ausgelegt. Dann kommt eine weitere 100er-Kabine mit Wagenbegleiter hinzu, und die Förderleistung erhöht sich auf 1.200 P/h. Projektleiter Alfred Gufler von Doppelmayr Italia: „Wie immer war auch bei der Realisierung dieser Funifor-Anlage die Zusammenarbeit mit der Firma Carvatech bestens. Uns verbindet bereits seit vielen Jahren eine sehr gute Kooperation, und wir schätzen die Flexibilität von Carvatech sehr. In diesem Falle hat das ansprechende, stimmige Design die Kaunertaler Gletscherbahnen sehr überzeugt.“