Dass Schneesicherheit die absolute Voraussetzung für einen perfekten Saisonstart ist, zeigte sich in diesem Winter wieder einmal sehr eindrucksvoll. Jene Gebiete, die auf ein perfektes Gesamtkonzept und eine schlagkräftige Beschneiung setzen, sorgten trotz des lang anhaltenden Schönwetters für perfekte Pisten. Da die beiden Klenkhart-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Christian Klenkhart und Dipl.-Ing. Christian Weiler über jahrelange Erfahrung in der Lawinen- und Wildbachverbauung verfügen, gehören ein raumplanerisches, technisches und ökologisches Bewusstsein zu ihrem täglich Brot. Die Tiroler fungieren über die Planung hinaus dabei sehr oft als erfahrene Gesamtprojektmanager, die sich – abgesehen von den oft schwierigen Behördenverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfungen – über die Bauleitung und Überwachung bis zur Endabnahme verantwortlich zeigen. 2015 wurden dabei Projekte mit einem Bauvolumen von rund 45 Mio. Euro abgewickelt.
Schweiz: Ski-WM 2017
Zu den größten Aufträgen zählten zweifelsohne die Projekte rund um die Skiweltmeisterschaft 2017 in St. Moritz. Anlässlich dieses Großereignisses hat St. Moritz Engadin Mountains AG kräftig aufgerüstet. So wurden einerseits die vorhandenen Rennstrecken technisch adaptiert, andererseits bildete die Errichtung des größten Naturspeichersees der Schweiz das absolute Herzstück im Skigebiet. Der Bau erfolgte in landschaftsschonender Umsetzung auf einer Seehöhe von 2.525 m und fasst an die 400.000 m³. Dadurch konnten die Effizienz und die Ökobilanz der technischen Beschneiung wesentlich verbessert werden. Diese Investition hat den Praxistest bereits bestens bestanden und damit die Weihnachtssaison 2015/16 gerettet.
Die Pistenadaptierungen sorgen für spektakuläre Abfahrten. Die Geländekorrekturen im Streckenabschnitt „Rominger – Sprung“ und „Reinalter“ dienen vor allem auch der Sicherheit und sorgen für effiziente Arbeit bei der Pistenpräparierung. Zudem wurde der in die Jahre gekommene Skitunnel „Vereina“ durch einen größer dimensionierten und skitechnisch sicheren Tunnel ersetzt.
Ein neues Konzept erhielt auch der Damenstart inklusive Plattform und Starthang. Großzügig erweitert, gemäß den hohen Qualitäts-, Sicherheits- und Komfortansprüchen für den Skirennsport designt, kommt dies sowohl den Athletinnen und dem Betreuerstab als auch dem Publikum zu Gute.
Deutschland: große Investitionen
In Deutschland wurden sowohl im Schwarzwald, als auch im Skigebiet Fellhorn/Kanzelwand neue Standards gesetzt:
Im Schwarzwald hat vor allem die Stadt St. Blasien im Rahmen des Konzeptes „Feldberg 2020“ umfangreiche Investitionen geleistet. Die neue „Zeiger-Bahn“ ist ein Meilenstein für die gesamte Region. Der alte Schlepplift wurde durch eine hochmoderne kuppelbare 6er-Sesselbahn ersetzt, die sich über eine Gesamtlänge von 1.170 m erstreckt. Die neue Bahn fungiert nun als zentrales Verbindungsglied innerhalb des Skigebietes Seebuck mit Zeller/Grafenmatt/Fahl. Zu den Maßnahmen gehört im Bereich der Talstation auch die Errichtung eines Funktionsgebäudes, in dem sowohl ein Parkhaus für 1.200 PKW, eine Sesselgarage sowie ein Dienstraum-Container Platz finden. Durch die perfekte Geländemodellierung ist dieser Bau jedoch kaum sichtbar.
Auch im Skigebiet Fellhorn/Kanzelwand wurde im vergangenen Jahr wieder aufgerüstet: Der Pistenbau und eine effiziente Beschneiungsanlage bei der mit weniger Einsatz die Schneimenge verdreifacht wurde, sind die Highlights in Deutschlands höchstem Skigebiet.
Am Oberjoch in Hindelang entstanden gleich drei neue Bahnen. Allen voran die erste 8er-Sesselbahnen mit Wetterschutzhauben der Doppelmayr/Garaventa-Gruppe in Deutschland, die als perfekte Zubringerbahn ins Skigebiet dient. Auch die beiden neuen 6er-Sesselbahnen eröffnen neue Möglichkeiten in punkto Komfort und Sicherheit. Darüber hinaus erfolgte die Optimierung der Beschneiung und des Energie-Managements.
Österreich: Viele Herausforderungen
In Österreich gab es eine Fülle von herausfordernden Projekten – wie z. B. die Realisierung des Projektes „Brunn“ im Kitzbüheler Skigebiet, das im Dezember 2015 fertig gestellt wurde. Die Bergbahn AG Kitzbühel startete damit in eine neue Qualitätsdimension. Im Bereich Hahnenkamm/Pengelstein wurde eine 8er-Sesselbahn errichtet, dazu kamen drei neue Pisten mit einer Länge von 7,2 km sowie ein Speicherteich am Pengelsteingrat.
Ein lang gehegter Wunsch wurde im Pillerseetal wahr: Die Verbindung von Fieberbrunn bis ins Skigebiet nach Saalbach/Hinterglemm konnte Ende des Jahres 2015 seiner Bestimmung übergeben werden. Durch diesen Zusammenschluss, der mittels Errichtung einer 10er-Kabinenbahn realisiert wurde, entstand einer der weltgrößten Skizirkusse. Die Bahn führt von der Talstation Reckmoos Süd über den Hörndlingergrat zum Reiterkogel. Dadurch entstand auch eine attraktive Abfahrt von 780 Höhenmeter, die mit einer schlagkräftigen Beschneiungsanlage ausgestattet wurde.
Die Bergbahnen Ellmau-Going investierten in einen neuen Speicherteich. Der alte Teich nahe der bekannten Rübezahl-Alm war in die Jahre gekommen und hielt der gesamttechnischen Überprüfung zur Benutzungsbewilligung nicht mehr Stand. Klenkhart & Partner aus Absam haben ein sehr schlüssiges Konzept für die Neuerrichtung entwickelt. Die Herausforderung bestand darin, auf sehr beengten Platzverhältnissen rund um die Rübezahl-Alm einen effizienten Schneiteich zu schaffen, der im Sommer auch als attraktives Ausflugsziel dient.
Der Teich liegt auf 1.200 m Seehöhe, ist an drei Seiten von Wald umgeben und wird von Wanderern sehr gerne besucht. Das neue Konzept sah eine Vertiefung der Sohle und eine komplette Neuschüttung des Dammes vor. Die gesamte Teichtechnik sowie die Abdichtung wurden vollständig erneuert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Der neue Teich hat nun einen Nutzinhalt von 27.000 m³. Gleichzeitig wurde eine neue Vorpumpstation mit Kühlturmanlage errichtet. Die Schneimeister berichten von einer erhöhten Schneileistung.
Die Eichenlifte in St. Johann in Tirol freuen sich über eine Beschneiungsanlage, die nun auch den beiden Schleppliften Schneesicherheit garantieren.