Bis zwei Tage vor dem am Freitag, dem 13. April geplanten Fest wusste der Jubilar nichts von der Veranstaltung zu seinen Ehren, denn seine Tochter Carolin Schertler-Manhart hatte in aller Heimlichkeit das Fest organisiert und 160 Freunde persönlich geladen – was den Jubilar zu dem Ausspruch animierte: „Wenn 160 Freunde zu meinem Fest kommen, wie viele Feinde muss ich da erst haben!“ Er spielte damit auf die ihm durchaus bewusste Tatsache an, dass er mit seinen Ansichten und seiner persönlichen, sehr direkten Art wahrlich nicht nur Freunde hat.
Michael Manhart ist ein äußerst kreativer Geist mit hohem Durchsetzungsvermögen. Viele seiner neuen Ideen im Bereich des Seilbahnbaus, der mechanischen Beschneiung und des Umweltschutzes im Berggebiet haben im Lauf der Jahrzehnte die Entwicklung der Seilbahnbranche beeinflusst. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien genannt:
· erste kuppelbare 3er-Sesselbahn in Österreich (Kriegerhornbahn),
· erste Schneekanone in Österreich (die Hochdruckkanone Arlberg-Jet),
· Erfindung der „Lawinenorgel“ (ein ferngesteuertes System zum künstlichen Auslösen von Lawinen als Methode für den temporären Lawinenschutz),
· erste fixe Sesselbahn mit Scheibenausstieg in Österreich (Doppelsesselbahn Hasensprung),
· erste Sesselbahn mit Sitzheizung (Steinmähderbahn),
· erste Kindersicherung bei Sesselbahnen (Absturzsicherungen am Schließbügel),
· Symposien in Lech zur Hochlagenbegrünung,
· erste Umweltzertifizierung für ein Seilbahnunternehmen in Österreich (Einführung eines Umwelt-Management-Systems nach EN/ISO 14001 für die Skilifte Lech),
· Prüfstand zur Bewertung von Schneekanonen,
· usw.
Auch international hat sich Michael Manhart als konsequenter Kämpfer für einen sinnvollen Umweltschutz im Berggebiet einen Namen gemacht. Er war viele Jahre lang Vorsitzender des O.I.T.A.F-Studienausschusses VII, Umwelt, und hat im Rahmen von Seilbahntagungen und Symposien zahlreiche Referate zu diesem Thema gehalten.
Kehren wir zurück zum Geburtstagsfest für Michael Manhart. Zwei Highlights aus dem reichhaltigen Programm seien genannt: die „Audienz“ Manharts beim „Kaiser“ und das Feuerwerk.
Ganz im Stil der bekannten Fernsehserie „Wir sind Kaiser“ empfing der Gemeindesekretär und Standesbeamte von Lech als „Kaiser“ seinen „Untertanen“ Manhart zur Audienz. Michi, wie Manhart im Freundeskreis genannt wird, musste auf viele originelle Fragen des „Kaisers“ antworten – ein Riesenspaß. Weiters sollte Michi drei Geräusch-Einspielungen von Schneekanonen den Typen Propellermaschine, Lanze und Arlberg-Jet zuordnen, was ihm mühelos gelang. Anschließend brachte der Schneimeister der Skilifte Lech, Sepp Moser, dem Jubilar drei Schneeproben herein, die Michi den Orten Zürs, Lech und Warth zuordnen sollte, was dem Beschneiungspionier allerdings nicht gelang – war vielleicht auch ein Scherz.
Das Feuerwerk, abgeschossen direkt neben der Terrasse der Rudalpe, hätte jeder Großveranstaltung alle Ehre gemacht. Zusammengestellt vom ehemaligen Leiter des Arbeitsinspektorates Bregenz und Sprengfachmann Dipl.-Ing. Bernhard Doppler, begeisterte das mit 3.600 Schuss grandiose Spektakel die Gäste restlos.
Das Fest anlässlich des 70. Geburtstages von Michael Manhart wird allen in bester Erinnerung bleiben.
JN