Über den Umbruch im Seilbahnrecht, der in den letzten Jahren stattgefunden hat, hat die ISR laufend überblicksmäßig informiert. Wer allerdings direkt mit rechtlich relevanten Vorgängen beim Betrieb von Seilbahnen befasst war, hatte als Grundlage dafür zwar die Gesetzes- und Verordnungstexte zur Verfügung, nicht jedoch die Hilfestellung durch Kommentare, welche die für Nichtjuristen oft schwer verständlichen Formulierungen in diesen Texten erläutern.
Dem Innsbrucker Rechtsanwalt Dr. Christoph Haidlen ist es mit seinem Buch „Das österreichische Seilbahnrecht“ gelungen, nicht nur die Bestimmungen des neuen österreichischen Seilbahngesetzes samt den zugehörigen Verordnungen in verständlicher Sprache darzulegen, sondern alle anderen Rechtsgrundlagen, die beim Betrieb von Seil- bahnen maßgebend sind, zusammenzutragen und zu erläutern.
Es liegt somit ein Handbuch für die Praxis vor, das jedem Seilbahnunternehmen nur wärmstens empfohlen werden kann.
Wie sieht der Autor selbst sein Werk? Lassen wir ihn – durch einen Auszug aus dem Vorwort zu seinem Buch – selbst zu Wort kommen: „Die rechtlichen Rahmenbedingungen, die von den österreichischen Seilbahnunternehmen zu beachten sind, finden sich quer verstreut über die gesamte Rechtsordnung. Diese Tatsache erschwert naturgemäß das Auffinden der diversen Rechtsquellen.
Mit dem vorliegenden Buch werden einerseits zum ersten Mal zahlreiche der für Seilbahnen relevanten gesetzlichen Bestimmungen besprochen und dargestellt, anderseits werden auch erstmalig diese vielen verschiedenen Rechtsquellen und Gesetzesmaterien in einem Werk zusammengefasst. Eine derartige Zusammenstellung fehlte bislang in Österreich. Im Zusammenhang mit dem Betrieb von Seilbahnanlagen kommen zunächst die verwaltungsrechtlichen Bestimmungen zur Anwendung, die z. B. regeln, wann und unter welchen Voraussetzungen Seilbahnanlagen errichtet und betrieben werden dürfen, wie die technischen Überprüfungen stattfinden etc.
Auf der anderen Seite kommt auch dem Zivilrecht ein erheblicher Stellenwert zu, wenn beispielsweise Haftungs- und Schadenersatzfragen nach Unfällen zu klären sind. Weitere gesetzliche Normen, die Seilbahnen direkt betreffen, finden sich im Strafrecht (Stichwort: „Unternehmensstrafrecht“), daneben müssen auch umwelt-, arbeits- und landesrechtliche Bestimmungen eingehalten werden. Auf der europäischen Ebene sind noch die Beihilferegelungen zu beachten.
Mit der vorliegenden Darstellung wird der gesamten Seilbahnwirtschaft erstmalig ein Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, in dem sämtliche für den Betrieb von Seilbahnanlagen wichtigen rechtlichen Normen zusammengefasst werden. Daher richtet sich dieses Buch zunächst an die Seilbahnunternehmen selbst, weiters aber auch an Hersteller, Lieferanten, Tourismusbetriebe, Behörden und Versicherungen.“
Christoph Haidlen: „Das österreichische Seilbahnrecht“, Handbuch für die Praxis, Linde Verlag Wien 2007, 480 Seiten, €88,00, ISBN 978-3-7073-0960-7