Sommer am Berg

Bergsommer im Aufwind – Chancen für Bergbahnen

Trotz eklatantem Mangel an „Schnee vom Himmel“ sind im Winter 2010/11 die Skigebiete im Alpenraum dank technischer Beschneiung einigermaßen gut über die Runden gekommen.

Kaum auszudenken, wie es gelaufen wäre, gäbe es diese „Versicherung“ gegen die Unbillen der Natur nicht. Mit Sicherheit stünden zahlreiche Bergbahnunternehmen, aber auch die vielen am Schneesport hängenden Wirtschaftszweige vor großen finanziellen Problemen. Schnee-Erzeugen bedeutet Rettung der Wintersaisonen – und dies schon seit geraumer Zeit.

Ein solches „Instrument“ fehlt uns jedoch für den Bergsommer; da sind wir den Launen des Wetters völlig ausgesetzt. Die Sommer- und Herbst-saison wird zwar – von lokalen Ausnahmen abgesehen – nie die „Strahlkraft“ des Winters erreichen. Doch der Bergsommer ist im Aufwind – dank des Trends zur sportlichen Bewegung von der Jugend bis ins höhere Alter, des Trends zu (mehreren) Kurzreisen aus Gründen der Abwechslung, der Energie- und Klimadiskussion, der Flucht aus dem Alltagsstress und aus der Urbanität in die Beschaulichkeit und Stille der Berge usw.

Es gilt, die Chancen aufzuspüren und sie mit innovativen Ideen in ent-sprechende Erlebnisangebote umzusetzen. Die Palette der Möglichkei-ten ist groß und bunt; aber nicht den x-ten Wanderpfad des Nachbarn oder die profane Wanderung von Alm zu Alm kopieren! Nicht jedes Bergbahnunternehmen kann ein „Hexenwasser“, einen „Zirbenweg“, eine spektakuläre Aussichtsplattform, rasante Rutschbahnen, Flieger und Flyer oder eine urzeitliche Erlebniswelt anbieten.

Es braucht zuerst eine klare Zielgruppendefinition – Familie, Kinder, Sportfreaks, Genießer etc. – Wer soll angesprochen werden? Welche Themenschwerpunkte eignen sich. Auch sind neben kreativen, authen-tischen Konzepten klare Qualitätskriterien notwendig, insbesondere für die so genannten Outdoor-Angebote. Die Umsetzung vor Ort sollte perfekt und serviceorientiert sein – nicht nur seitens der Bergbahnen, sondern durch alle touristischen Dienstleister. Enge Kooperationen und leicht handelbare Gesamtangebote sind gefragt.

Dies bedeutet ebenso, dass die Angebote zu den Konsumenten „getra-gen“ und Marktbarrieren vermieden werden. Emotionen in einer außer-gewöhnlichen Umgebung zu wecken – z. B. eine amtliche/kirchliche Trauung auf einer gläsernen Terrasse des Bergrestaurants vor der Gletscherkulisse –, das ist fast schon die „halbe Miete“. Modernes Design – z. B. Projekt der Cabrio-Bahn am Stanserhorn – und Ursprünglichkeit sind hier kein Widerspruch!

Was bleibt, ist das unwägbare Wetterrisiko am Berg; aber wie heißt es doch: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur eine falsche Kleidung“!

Helmut Lamprecht

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