Tausende Menschen kommen jährlich zum Wallfahrtsort auf dem Berg de las Noas im Bundesstaat Coahuila im Norden Mexikos. Hoch oben über der Stadt Torreón empfängt die strahlendweiße Christusfigur Pilger und Touristen mit offenen Armen. Bisher wanderten viele Besucher zu Fuß auf den Berg, um das Wahrzeichen, die Kirche und das Panoramarestaurant zu besuchen. Ab Oktober 2016 können sie mit einer komfortablen Kabinenbahn direkt vom historischen Zentrum der Wüstenstadt zur 22 m hohen Statue fahren und dort die herrliche Aussicht genießen.
„Cristo de las Noas“ überragt Wüstenstadt
Ein Priester hatte 1973 die Idee, dass eine riesige Statue die Bevölkerung beschützen und gleichzeitig Touristen anlocken könnte. José Rodríguez erhoffte sich die Aufmerksamkeit der Gläubigen und wollte außerdem Nichtgläubige auf den rechten Weg führen. Allein während der Osterfeiertage kommen jährlich mehr als 30.000 religiöse Besucher, um dem Kreuzweg Christi zu folgen. Statt in der heißen Wüstensonne den steilen Anstieg auf sich zu nehmen, lassen sich Pilger und Touristen ab Herbst in wenigen Minuten zum „Cristo de las Noas“, dem Wahrzeichen von Torreón, bringen. Der Künstler Vladimir Alvarado ließ die Skulptur aus knapp 600 t Stahlbeton fertigen, die 1983 eingeweiht wurde. Die monumentale Figur steht auf einem Berg mit 1.300 m Seehöhe, der nach der weit verbreiteten Kaktusart „Noa“ benannt wurde. Neben der Seilbahn lässt die Verwaltung der Stadt Torreón am Rande der Chihuahua-Wüste außerdem einen Park und eine Mountainbike-Strecke anlegen, um das Ziel für Touristen noch attraktiver zu machen.
Fünf Minuten Fahrzeit
Innerhalb von fünf Minuten bringen die 8er-Kabinen die Besucher vom Stadtzentrum auf den Berg und überwinden dabei einen Höhenunterschied von 138 m. Start ist mitten in der Stadt Torreón, welche durch die Bahn direkt mit dem Ausflugsziel verbunden wird. Während der Fahrt ermöglichen die Panorama-Fenster eine einmalige Aussicht.
10er-Kabinenbahnen in Mexiko-City
Mit der Ausflugsbahn zum „Cristo de las Noas“ in Torreón baut Leitner bereits seine dritte Bahn in Mexiko. In der Hauptstadt Mexiko-City stellt das Unternehmen aus Südtirol derzeit die erste urbane Seilbahn des Landes fertig: Im Stadtteil Ecatepec entstehen zwei miteinander verbundene 10er-Kabinenbahnen, die direkt an das öffentliche Verkehrssystem angeschlossen sind. Für Bewohner und Besucher bedeuten die Bahnen eine erhebliche Erleichterung und Verbesserung der Lebensqualität. Waren sie bislang mit den Kleinbussen „Peseros“ eine gute Dreiviertelstunde unterwegs, kommen sie in den modernen Kabinen bequem in knapp 20 Minuten ans Ziel.