Tourismus

Alles bleibt anders

Die zu Ende gegangene Wintersaison zeigt im Zeitraum November bis Februar stagnierende Ergebnisse.

Um 0,8% steigende Ankünfte und sinkende Nächtigungen (-2,1%) bedeuten zusammen mit einem Rückgang der Einnahmen um 2,3%, dass zwar gereist, aber im Urlaub gespart wird. Zu diesem trotzdem noch einigermaßen passablen Resultat haben nicht zuletzt die enormen Investitionen der Seilbahnwirtschaft beigetragen. Gleichzeitig das hochwertige Beherbergungs- , Gastronomie- und Unterhaltungsangebot Österreichs. Die offerierte Qualität ist auch im internationalen Vergleich höchst beachtlich: So hat das Schweizer Forschungsinstitut BAKBASEL in einer Benchmark-Studie des Alpenraumes bereits zum zweiten Mal Lech-Zürs zur erfolgreichsten Winter-Alpendestination gekürt. Dahinter folgen die Skiregionen Obertauern und Serfaus-Fiss-Ladis. Nicht weniger als elf österreichische Wintersportregionen haben es unter die 15 Besten in diesem internationalen Vergleich von 150 alpinen Tourismuszentren geschafft.
Doch jetzt liegt der Fokus bereits auf der kommenden Sommer- und der darauf folgenden Wintersaison. Das sich bietende Szenario ist dabei um kein Jota übersichtlicher geworden als schon in den letzen Jahren. Die Weltwirtschaft hat sich von den Folgen der Finanzkrise noch immer nicht ganz erholt, und nun kommen noch die Auswirkungen der japanischen Tragödie dazu. In beliebten Reiseländern wie Tunesien und Ägypten gab es politische Umwälzungen, denen aller Voraussicht nach noch weitere folgen werden. Damit wird ein für den europäischen Tourismus wichtiges Zielgebiet in der Wahrnehmung seiner möglichen Gäste wesentlich riskanter als bisher eingestuft. Die Auswirkungen all dieser Entwicklungen sind für den österreichischen Tourismus nicht unbedingt vorteilhaft. Auf der einen Seite ist mit erheblichen Rückgängen aus wichtigen internationalen Märkten wie Japan und dem arabischen Raum zu rechnen. Andererseits wäre ja zu vermuten, dass die um sich greifende Unsicherheit dem Urlaub im Nahbereich nützt. So sagen nach einer Studie der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen, die gemeinsam mit dem Zentrum für Zukunftsstudien der Fachhochschule Salzburg erstellt wurde, 30% aller Deutschen und Österreicher, Sicherheit im Urlaub wäre für sie ein ganz wichtiges Thema und sie würden generell in weniger risikoreiche Gebiete ausweichen. Dennoch gilt: Reisende haben ein kurzes Gedächtnis, die von früher gewohnten Reisemuster kehren bald wieder zurück, und wer ans Meer möchte, ist nicht so leicht auf die Alpen umzupolen. Wenn Nahdestinationen in der letzten Zeit grosso modo profitiert haben, war das wohl eher der gefühlten eigenen wirtschaftlichen Situation jedes Einzelnen als irgendwelchen diffusen Bedrohungsszenarien geschuldet.
Das gilt im Übrigen auch für die bedauerlich große Zahl von Skiunfällen des heurigen Winters: Ähnlich wie im Straßenverkehr wird offenbar auch hier von allen “Verkehrsteilnehmern“ die Unfallstatistik als nicht relevant für das eigene Verhalten gesehen. Was uns natürlich nicht daran hindern soll, genauso wie im Straßenverkehr intensiv daran zu arbeiten, um die Zahl der Unfälle mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu reduzieren.
Auch in diesem Jahr werden also Tourismusmanager und Seilbahnunternehmer weiterhin damit leben müssen, im Rahmen einer unverändert notwendigen strategischen Ausrichtung auftauchenden Gefahren so schnell wie möglich auszuweichen und neue Chancen sofort und mit vollem Einsatz wahrzunehmen.
Alles bleibt anders, heißt weiterhin die Devise.
Helmut Zolles


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