Die demografischen Strukturen, die multikulturellen Entwicklungen in den Ballungsräumen und sogenannten „Life streams“ sind ja nicht gerade positive Faktoren für eine zumindest gleichbleibende stabile Nachfrage im Schneesportbereich und damit schließlich auch für den Wintertourismus!
Die derzeit eher zufriedenstellende Situation wird ja nur durch den Nachholeffekt der wirtschaftlich aufstrebenden Länder Osteuropas übertüncht., die gegenwärtig für Zuwächse in der Winter-Tourismusbilanz sorgen. Davon sollten wir uns aber nicht blenden lassen, sondern in einer Art Vorwärtsstrategie nachhaltig für Kinder und Jugendliche den Weg auf die Skipisten bzw. zum Schneesport fördern.
Initiativen der Seilbahnverbände in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich, von zahlreichen Seilbahnunternehmen in diesen Ländern, von regionalen und nationalen Skiverbänden etc. gibt es zwar schon, sie sollten jedoch gebündelt werden. Auch die Skischulen, deren Verbände und – nicht zu vergessen – die Hotellerie hinsichtlich entsprechend preisgünstiger Angebote für Skiwochen sowie für die mit den Eltern mitreisenden Kinder und Jugendlichen wären ins Boot zu holen. Die Seilbahnunternehmen haben hier vielfach schon einiges an Vorleistungen erbracht, denken wir nur an die diversen Freifahrtmöglichkeiten und Ermäßigungen!
Am Zug wären aber auch die „hohe Schulpolitik“, die Schulbehörden bis zur ministeriellen Instanz und nicht zuletzt die Lehrerschaft zwecks Abbau bestehender bürokratischer und auch mentaler Hürden! Ebenso gefordert wären die Medien, statt ständig das Preisszenario, die Sportunfälle, eine behauptete Umweltproblematik u. ä. zu „spielen“, sollten auch die gesundheitsfördernde Bewegung von Kindern und Jugendlichen im Schneesport herausgestellt werden!
Einzelkämpfer im positiven Sinne und lokale Initiativen finden wir da und dort – darüber gibt es in der ISR einen eigenen Bericht. Doch für eine breiter angelegte Strategie bräuchte es mehr! Lippenbekenntnisse sind zu wenig, wollen wir nicht in einigen Jahren vor dem Dilemma einer großen Nachfragelücke stehen! Und noch etwas: Es sind die Kinder, die ihre Eltern zum Pistenspaß motivieren können!
Helmut Lamprecht