Vielerorts war es für die Bergbahnen die beste Sommersaison. Die in den Vorjahren getätigten Investitionen in neue Erlebniswelten und Attraktionen wie z. B. sportliche Kombiangebote, Themenwege etc. schlagen sich offenbar auch auf den Bergen in höheren Besucherzahlen nieder.
Die Sommerumsätze liegen zwar – ausgenommen bei spezifischen Sommerbahnen – noch immer im einstelligen Prozentbereich, allerdings mit steigender Tendenz seit einigen Jahren. Davon profitiert natürlich auch der Sommertourismus in den alpinen Regionen und dieses Potential gilt es künftig weiter auszuschöpfen.
Einige Vorzeichen für die kommende Wintersaison wie z. B. gut gestaffelte Weihnachts- und Semesterferien mit spätem Faschingsende – das bedingt aber leider späte Ostern –, ein prognostizierter kalter Winter sowie weitere Investitionen der Seilbahnwirtschaft in die Erhöhung der Schneesicherheit, in die Qualität sowie Ausstattung der Bahnen, Berggastronomie und Pisten erzeugen schon im Vorfeld ein „stimmiges“ Bild. Zudem hat allgemein der Komfort schon weitgehend ein hohes Niveau erreicht!
Doch allein deshalb ist der Winter 2013/2014 noch lange kein Selbstläufer! Abgesehen von der weltweit wirtschaftlich angespannten Situation bedarf es schon einiger Grundlagen. Die Seilbahnbranche gilt zwar als das Zugpferd für die alpinen Regionen und deren Wirtschaft wie auch des Wintertourismus. Dazu bedarf es aber mehr denn je einer komplexen wechselseitigen Zusammenarbeit unter allen touristischen Partnern wie Hotels, Gastronomie, Skischulen, Skiverleih, Sporthandel etc. in den jeweiligen Winterdestinationen.
Jede Kette ist ja nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Und alle diese Bereiche sitzen auf dem gemeinsamen wirtschaftlichen Ast. Wenn Prosperität als Ziel erhofft wird, müssen den Gästen zum Schneesport selbst attraktive Dienstleistungen geboten werden, die mit ihren Wünschen und Erwartungen konform gehen sollten. Angesichts mancher Paradigmenwechsel nicht immer eine leichte Aufgabe, die in ihrer Tragweite leider da und dort noch immer unterschätzt wird.
Das allein sichert aber noch keineswegs eine weitere positive Entwicklung des Wintertourismus bzw. des Schneesports. Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um nicht nur abseits der alpinen Regionen, sondern auch in den heimischen Gefilden den Nachwuchs wieder verstärkt für diese gesunde Sportausübung zu animieren und letztlich zu gewinnen. Es können nicht genug Initiativen in diese Richtung wie etwa Belebung der Schulskikurse, Durchführung von Gratisskitagen für Kinder und Jugendliche, von speziellen „coolen“ Events etc. gestartet und umgesetzt werden.
Vorbilder gibt es in einigen Ländern und Regionen; sie sollten nur aufgegriffen werden, damit uns später nicht vorgeworfen werden kann, wir hätten die Aufrecht-erhaltung der Wintersportkompetenz verschlafen. Gefordert sind dabei nicht die Seilbahnunternehmen alleine, sondern alle „Profiteure“ des weißen Sports bis hin zur Politik, Schulverwaltung und nicht zuletzt auch die Eltern!
Dr. Helmut Lamprecht