Im Dezember 2020 konnte die Lenzerheide Bergbahnen AG einen Pistenbully 600 E+ in Empfang nehmen, nachdem ein erstes Testfahrzeug bereits in der Wintersaison 2019/2020 dort im Einsatz war. Ziel dabei sei es, den CO2-Verbrauch weiter zu verringern und zu einem möglichst CO2-neutralen Wintersportbetrieb beizutragen, erklärt Nicole Schwegler, Projektleiterin Nachhaltigkeit bei der Lenzerheide Bergbahnen AG.
Nachhaltige Pistenpräparierung
Dank reduziertem Dieselverbrauch führt der grüne Pistenbully 600 E+ zu geringeren Emissionen. So sorgt ein intelligentes Energiemanagement dafür, dass die Elektromotoren bei der Talfahrt als Generatoren fungieren und über das Verteilergetriebe die Hydraulikpumpen unterstützen. Dadurch wird der Motor entlastet und der Dieselverbrauch reduziert, was zu bis zu 20 % weniger NOX- und CO2-Ausstoß führen soll. Zudem sollen 99 % weniger Rußpartikel an die Umwelt abgegeben werden.
Für die nachgezogene Schneefräse kommt beim Pistenbully 600 E+ ein E-Antrieb zum Einsatz. Durch die rekuperierte Energie werde der Dieselmotor entlastet und der Kraftstoffverbrauch gesenkt. Bei der Fahrt bergab arbeiten die Motoren an den Ketten als Generatoren, die Energie zurückgewinnen.
Leiser Betrieb und hohe Leistung
Neben dem Umweltaspekt ist der Pistenbully 600 E+ laut Herstellerangaben auch leiser als herkömmliche Pistenfahrzeuge. Nach drei Monaten Betrieb hat das neue Fahrzeug die Pistenfahrzeugfahrer im Skigebiet Arosa Lenzerheide in dieser Hinsicht überzeugt: „Die Maschine ist extrem leise“, betonen die Fahrer Andri Banzer und Stiven Tscharner. Außerdem kommt das Fahrzeug dank der hohen Leistung auch im steilen Gelände gut voran.
Analyse der Daten folgt
Wie hoch die Einsparungen effektiv sind, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffern. Man plane jedoch eine genaue Analyse, bei der die Daten zum Verbrauch von zwei bis drei Wintersaisonen ausgewertet werden sollen, so die Lenzerheide Bergbahnen AG. Wenn diese Ergebnisse überzeugen und die Rückmeldungen der Mitarbeiter bezüglich Handling, Reparatur und Unterhalt positiv bleiben, werde man bei notwendigen Neuanschaffungen, wo möglich und sinnvoll, wieder den Pistenbully 600 E+ einem klassischen Pistenfahrzeug vorziehen, so Werner Bieg, Bereichsleiter Pistenpräparierung und Beschneiung der Lenzerheide Bergbahnen AG, abschließend.