In diesem Winter wurde mal wieder klar, wie notwendig und wichtig die Beschneiungsmöglichkeiten für den gesamten Wintertourismus sind. Gerade eben bin ich zurück aus dem Skiurlaub und habe unzählige Mitfahrer in den Kabinen erlebt, die immer wieder verwundert darüber gesprochen haben, dass es wie im März sei – doch keiner hatte einen Grund sich zu beschweren, dass er/sie nicht einwandfrei Ski fahren (und sogar rodeln) konnte. So habe ich auch eine positive Stimmung erlebt und viel Lob für die Seilbahnen seitens der Gäste. Wie schon öfters erwähnt, fehlt nur leider die Winterschneestimmung in den Städten – so wird wohl die Saison für die Seilbahnen eher eine mittelmäßige werden.
Die Gäste sind zufrieden
Aber eine mittelmäßige Saison ist wohl bei diesen Bedingungen als Erfolg zu werten. Medial wird ja gerne darüber berichtet, dass es zu warm ist und der Schnee nicht reicht und man sich doch endlich vom Skifahren verabschieden müsste. Eine aktuelle Befragung von MANOVA zeigt, dass immerhin jeder zehnte österreichische und deutsche Winteralpinsportler zum Zeitpunkt Anfang Februar seinen Urlaub abgesagt hat. Wohl eher zu Unrecht, denn rund 56 % derer, die bereits einen Skiurlaub verbrachten, fanden keine Einschränkungen vor, Drei Viertel der Gäste, die Einschränkungen in ihren Aktivitäten wahrnahmen, waren aber dennoch voll und ganz zufrieden. Und auch der Zufriedenheitsmonitor SAMON zeigt, dass die Gesamtzufriedenheit nicht schlechter als im Vorjahr liegt. Einzig die Winteratmosphäre leidet klarerweise etwas, doch die Leute wollen deshalb zukünftig nicht weniger Ski fahren.
Und neue Gäste?
Der Job vor Ort wird also wieder mal hervorragend erledigt, wie schaut es mit den Ideen und Bemühungen für neue Gäste aus? Das Thema der Anfänger begleitet die Branche und ist ja bekannter Weise für die Zukunft enorm wichtig. In dem Zusammenhang kann ich Ihnen eine Geschichte aus dem Winter-2013-Heft des NSAA-Journals nicht vorenthalten – eine Erfolgsgeschichte vom Aufstieg eines kleinen Skigebiets. Was erzählt da der Betreiber? Zuerst einmal war die Beschneiung essentiell. So weit so klar. Die zweite Botschaft: Konzentration auf ein Segment, in diesem Fall die Anfänger. Das war dort so vor 34 Jahren bei Eröffnung des Skigebiets und gilt immer noch. Damals kamen 7.000 Skitage zustande, nun sind es 200–300.000. Zum Nachdenken auch die Philosophie und der Ansatz: Natürlich ist Verleih wichtig, denn wer will schon Ausrüstung kaufen, wenn er es noch nie probiert hat? Und dann wurde mit jedem Ticket Skiunterricht mitverkauft: für 2 Dollar Erhöhung des Preises bekam man den Unterricht mit, denn so der Betreiber: Wo sonst zahlt man für Eintritt und dann noch dafür, dass man gelehrt bekommt, wie man das macht? Zumindest eine spannende Denkanregung. Kombiniert wird das mit Öffnungszeiten von 9.30 bis 21.30. „We sell them a ticket, make it easy for them to have fun, and then we clean up after them“, wird Chip Perfect, der Betreiber, zitiert. Und er versteht sich als Teil der entertainment industry. Wohl auch nicht falsch, dass hier die Potenziale der Zukunft liegen, im Verständnis als Unterhaltungsbranche.
Klaus Grabler